Matthias Linnemann

Unser Munich Peace Meeting 2025

Das 7. Munich Peace Meeting (MPM), initiiert und organisiert von MSKv, hat am 29.09. und 21.10.2025 stattgefunden. Die Teilnehmer:innen aus den Bereichen Friedenswissenschaft, Friedensbewegung und Friedensarbeit haben sich mit Dr. Benedikt Franke und weiteren Vertreter:innen der MSC zu aktuellen sicherheits- und friedenspolitischen Herausforderungen ausgetauscht.

Gemeinsam wurden konkrete Vorschläge für die Konferenz 2026 erarbeitet. Wir sind sehr gespannt, welche Aktivitäten MSC daraus ableiten wird.

Einen kurzen Bericht zum Munich Peace Meeting 2025 finden Sie hier: MPM 2025

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Ankündigung Vortrag in den Friedenswochen: „Kriegsgefahr für die EU und Deutschland?“

Ankündigung: Vortrag in den Friedenswochen München
Wo:      EineWeltHaus, Raum 211/212
Wann: Montag, 17.11.2025, 19.00 Uhr
Wer:    Erwin Schelbert, Projektgruppe „Münchner Sicherheitskonferenz verändern“ e.V.

Thema: „Kriegsgefahr für die EU und Deutschland?“

Alles nur Bedrohungslüge oder gefährliche Eskalation durch Russland?

Sind deshalb immer mehr Aufrüstung und neue Wehrpflicht unumgänglich?

Dreieinhalb Jahre Krieg in der Ukraine und Russland mit gesteigerten Waffenlieferungen durch USA und EU-Länder, allen voran Deutschland, Militärmanöver der NATO und Russlands, Drohnenlandungen in Polen und Litauen, Diskussion über Stationierungen von Truppen in der Ukraine aus NATO-Ländern bis hin zu Drohungen mit dem Einsatz von Atomwaffen, massive Aufrüstung der EU („Rearm Europe“), gigantische Militarisierung in Deutschland („Kriegstüchtig“, „Whatever it takes“), Stationierung neuer Mittelstreckenwaffen und Planung der Wiedereinführung der Wehrpflicht – auf welcher Stufe der Konflikteskalationspirale (Friedrich Glasl) befinden wir uns schon, dass tatsächlich Kriegsgefahr besteht und deshalb Schutzräume gebaut werden müssen und Essensvorräte angelegt werden sollen („Prepper“, Grünbuch)? Und wer bedroht hier eigentlich wen? Gibt es da überhaupt noch eine Chance, zu einer Friedensordnung in Europa zu kommen und was müsste vom Friedensnobelpreisträger EU (2012) und von Deutschland dazu unternommen werden?

Diese und weitergehende Fragen sollen anhand der realistischen Faktenlage geklärt und diskutiert werden, wobei auch eingefordert wird, dass die Münchner Sicherheitskonferenz, wenn es ihr wirklich um den Frieden in der Welt geht, dafür ein Gesprächsforum bereitstellt, auf dem auch unterschiedliche Stimmen aus Ost und West zu Wort kommen können.

Den Flyer zur Veranstaltung finden Sie hier 

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19.09.25: Denkmail Nr. 47 – Gewaltfreie Verteidigung ist wirksam

Liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde,

die Bundesregierung hat sich gleich für ihren Start die „Lizenz für Verschuldung“ gezimmert. Wehrpflicht, Rüstungsausgaben bis zu 5 % (!) des von den Menschen im Land erwirtschafteten Gelder und Reichweitendrohungen der Waffen bestimmen die Diskussion. Und es ist wahr: Die Angst vor weiterer Eskalation ist real – und verständlich. Und leicht greift das Narrativ der Aufrüstung als einzig logische Antwort. Und doch spüren viele: Wirklich gut fühlt sich das nicht an.

Friedenskongress zeigt: Gewaltfreie Verteidigung ist wirksam – und begeistert Menschen

Über Ostern dieses Jahres fand in Deutschland der Onlinekongress „Frieden ist möglich“ mit über 6000 Teilnehmenden statt. Absicht war es, über die klassische Friedensbewegung hinaus, Menschen zu erreichen und zu zeigen: Gewaltfreie Alternativen zu militärischer Aufrüstung existieren, sie sind erprobt und wirksam.

Und tatsächlich ist das gelungen. Die Veranstaltungen stießen auf enormes Interesse und daraus entstanden lebendige Resonanz, Mut und Aufbruchsstimmung. Vielen wurde erstmals oder wieder deutlich: Sicherheit kann auch durch zivile, gewaltfreie Strategien entstehen – und sie wirkt. Das zeigten u.a. Betty Bigombe, ugandische Ministerin, und die gewaltfreie israelisch-palästinensische Kampagne Combatants for Peace.

Was diesen Kongress so kraftvoll machte, war der weite Bogen, den er spannte – von internationaler Politik über konkrete Friedensarbeit bis hin zum Bewusstsein eines persönlichen inneren Friedens. Politische Diskussionen und die internationale Diplomatie bleiben oft abstrakt. Der Wunsch nach tragfähigen Alternativen zur militärischen Logik ist groß. Wenn sich Menschen selbst als handlungsfähig erleben, zeigt sich, dass es nicht nur die Wahl zwischen kraftloser Passivität oder militärischem Handeln gibt. Lesen Sie gerne nach auf  https://friedenistmoeglich.de/

Die gesellschaftliche Offenheit für diese Perspektive ist da – sie wartet darauf, politisch aufgenommen zu werden. Im internationalen Munich Peace Meeting von MSKv in diesem Oktober wird das aus der Perspektive und Expertise von 50 Friedensaktiven aus 21 Ländern aufgegriffen und mit der Münchner Sicherheitskonferenz besprochen. Frieden ist kein Zustand – er ist eine Entscheidung. Machen Sie mit?

Mit freundlichen Grüßen
Gerhard Rothaupt
Gastautor MSKv

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Ankündigung 7. Munich Peace Meeting 2025

Auf Anregung der Projektgruppe „Münchner Sicherheitskonferenz verändern“ e.V. und unter Beteiligung des Teams der Münchner Sicherheitskonferenz findet seit 2019 jährlich ein Munich Peace Meeting als nicht-öffentliches Fachgespräch statt.

Das Munich Peace Meeting (MPM) hat sich zu einer wichtigen Veranstaltung entwickelt, auf der
– sich Friedenswissenschaft, Friedensarbeit, Friedensbewegung und MSC vernetzen,
– ein vertiefter Expert/innenaustausch zu Aspekten der Sicherheits- und Friedenspolitik stattfindet,
– konkrete Anregungen für die kommende MSC im Februar jeden Jahres in Bezug auf Themen, Gäste und Formate entstehen können.

Das 7. Munich Peace Meeting wird am 29.9.25 (Teil 1) und am 21.10.25 (Teil 2) stattfinden.

Folgende Themenschwerpunkte sind geplant:

  • Rolle von Frauen in nachhaltiger Konflikttransformation und Friedenssicherung
  • Einfluss von Kultur, Religion und Tradition auf Sicherheits- und Friedensinstrumente
  • Beitrag von aktiver Gewaltfreiheit und ziviler Friedensarbeit zur Friedenssicherung und Stabilität 
  • Soziale Gerechtigkeit und Inklusion als zentrale Fundamente konstruktiver und nachhaltiger Friedensbildung

Wir werden Sie nach Abschluss des MPM 2025 über die Ergebnisse und die weiteren Aktivitäten informieren.

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07.07.2025: Mitgliederversammlung MSKverändern

Am 6.7.2025 hat in der Pfarrei „Leiden Christi“ in München-Obermenzing die jährliche Mitgliederversammlung des Vereins stattgefunden.
Dr. Thomas Mohr, Vorsitzender der Projektgruppe, hat die Versammlung geleitet und nach seiner Begrüßung die Schwerpunkte der Veranstaltung herausgestellt:

  • organisatorische Gestaltung des Vereins
  • Festlegung der inhaltlichen Schwerpunkte
  • Gewinnung neuer Mitglieder und Unterstützer
  • Finanzen

Zudem wurde der Vorstand gewählt:
Dr. Thomas Mohr bleibt weiterhin Vorsitzender des Vereins.
Katharina Rottmayr-Czerny und Matthias Linnemann wurden ebenfalls in ihren Ämtern bestätigt.

Es wurden zwei neue Vereinsmitglieder begrüßt. Die Veranstaltung wurde auch dazu genutzt, nochmals an die wertvolle Arbeit der im letzten Jahr verstorbenen Ehrenvorsitzenden Mechthild Schreiber zu erinnern.

Der Verein wünscht dem Vorstand viel Erfolg bei seiner Arbeit.

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07.06.25: Denkmail Nr. 46 zur Stationierung von Mittelstreckenwaffen in Deutschland (Berliner Appell)

Neue US-Mittelstreckenwaffen in Deutschland?

Liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde,

vor einem Jahr hat der damalige Bundeskanzler Scholz ganz lapidar mitgeteilt, dass die deutsche und die US-Regierung bilateral vereinbart haben, dass die Amerikaner ab 2026 nur in Deutschland neue Mittelstreckenraketen stationieren werden.

Es handelt sich dabei um Angriffswaffen der Typen Standard Missiles (SM-6), Marschflugkörper (Tomahawk) und Hyperschallwaffen (Dark Eagle, 17-fache Schallgeschwindigkeit), Reichweiten 1700 km bis zu 2800 km, konventionelle Sprengsätze, aber prinzipiell auch nuklear ausrüstbar, unter der alleinigen Befehlsgewalt der USA. Die Planung hierzu begann 2017, also lange vor dem Ukrainekrieg.

2019 haben die USA den Ausstieg aus dem bestehenden INF-Vertrag erklärt mit der Begründung einer angeblichen Fähigkeitslücke. Die geplante Stationierung ist nicht mit einem Abrüstungsangebot gekoppelt.

Aufgrund der Fähigkeiten dieser Waffen (extrem kurze Vorwarnzeiten) und der Nähe zu Russland stellt dieser Schritt eine gefährliche Eskalation der Rüstungsspirale und eine ungeheure Bedrohung vor allem Russlands dar. In einer gemeinsamen Erklärung der Präsidenten Putin (Russland) und Xi (China) vom 4.2.2022 wird deshalb von der Gefahr eines „Enthauptungsschlages“ gesprochen, die hiervon ausgehe. Das bedeutet auch für Deutschland eine unkalkulierbare Bedrohung. Dr. Erich Vad, Brigadegeneral a.D., sagt deshalb: „Die Stationierungsvereinbarung ist aus deutscher und europäischer Sicht nicht akzeptabel.“

Da nicht einmal im Bundestag über diese gigantische Aufrüstung beraten oder gar ein Beschluss gefasst wurde, eine Mehrheit in Deutschland die Stationierung ablehnt (Forsa-Umfrage) und der entsprechende Berliner Appell bis jetzt von 60.000 Menschen unterzeichnet wurde, muss eine breite öffentliche Diskussion über diese bedrohliche Maßnahme mit allen ihren Implikationen geführt werden.

Wenn die Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) wirklich ein offenes Forum für alle Fragen der Sicherheit sein will, muss unbedingt dort in einem breiten Rahmen mit ausgewiesenen Fachleuten aus Wissenschaft, Politik, Friedensarbeit, Bürgerräten und auch erfahrenen Militärs (Erich Vad, Harald Kujat, Wolfgang Richter) darüber diskutiert werden! Und bitte nicht nur die durch die Medien sattsam bekannten, kriegslogisch argumentierenden Talkshowgeübten wie Carlo Masala, Klaus Mölling, Claudia Major oder Nicole Deitelhoff einladen!

Was meinen Sie dazu? Wir freuen uns über Ihre Sichtweise!

Mit friedvollen Grüßen
Erwin Schelbert

 

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Newsletter Nr. 23 zur Münchner Sicherheitskonferenz 2025

Liebe Freundinnen und Freunde des Friedens,

vom 14.-16.2.2025 wird im Bayrischen Hof die 61. Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) stattfinden. Die Veranstaltung wird in diesem Jahr sicherlich davon geprägt sein, wie die Trump-Administration die US-amerikanische Außenpolitik ausrichtet, und welche Auswirkungen das auf NATO und den Ukraine-Krieg haben wird. Der neue Außenminister, Marco Rubio, hat in einem Interview zwar davon gesprochen, dass es gut ist, eine multipolare Welt zu haben. Das bedeutet aber nicht zwangsläufig das Ende der US-Hegemonie. Welchen brachialen Ansatz Präsident Trump verfolgt, wurde mit Blick auf die Zollpolitik gegenüber Kanada, Mexiko und China und den Umgang mit Panama und Grönland bereits deutlich.

Der Krieg in der Ukraine tobt seit fast genau drei Jahren. Die Verluste an Menschenleben und die Zerstörungen der Infrastruktur in der Ukraine, sowie Tod und Verwundungen der Soldat:innen auf beiden Seiten sind nach wie vor immens. Ob die USA substanzielle Gespräche mit Russland führen werden, ist noch unklar. Bislang gibt es lediglich Lippenbekenntnisse des amerikanischen Präsidenten. Über bereits stattfindende Gespräche im Hintergrund kann derzeit nur spekuliert werden.

Der Krieg in Israel/Palästina hat auf Seiten der Palästinenser zu besonders hohen Opferzahlen und desaströser Zerstörung geführt. Derzeit gilt eine Feuerpause, die zum Austausch von Geiseln und Gefangenen genutzt wird. Wie sich dieser sehr blutige Konflikt weiter entwickeln wird, ist derzeit unklar.

Die gesamte EU ist sowohl im Krieg in der Ukraine als auch im Krieg in Israel/Palästina mehr durch Eskalation und Waffenlieferungen als durch Diplomatie und Deeskalation aufgefallen. Auch beim Regimewechsel in Syrien, der vor allem von den USA über Jahre hinweg vorbereitet wurde, haben EU-Staaten so gut wie keine vermittelnde – und schon gar keine mäßigende – Rolle gespielt: Waffenlieferungen und Sanktionen scheinen seit mehreren Jahren das Mittel der Wahl in der EU. Diplomatische Initiativen sind kaum erkennbar. Einzelne Vorreiter werden schnell eingebremst (Spanien, Ungarn).

Bleibt zu hoffen, dass sich die EU – und damit auch Deutschland – zukünftig mehr für Ausgleich und Konfliktlösung einsetzt. Beim Blick auf die jüngsten Aussagen der EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen sind allerdings große Zweifel angebracht: Sie fordert noch mehr Geld für Rüstung und noch mehr Militarisierung der Gesellschaft.

Christoph Heusgen soll die Konfe­renzleitung zum Ende der MSC 2025 an den früheren norwegischen Ministerpräsidenten und langjährigen NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg übergeben. Da dieser nun allerdings das Amt des norwegischen Finanzministers übernehmen wird, bleibt unklar, wann und wie Stoltenberg Einfluss auf die Gestaltung der MSC nehmen wird.

Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine ist Jens Stoltenberg häufig nicht durch deeskalierende Beiträge aufgefallen. Im Oktober 2024 hat sich Stoltenberg allerdings explizit für Verhandlungen ausgespro­chen und eine „Finnlandisierung“, also einen weitgehend neutralen Status für die Ukraine in die Diskussion eingebracht (Der Freitag, 18.10.2024).

Wie wird sich Jens Stoltenberg als neuer Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz posi­tionieren? Welchen Einfluss wird er in Zeiten von bestehenden globalen und sich zusätzlich entwickelnden regionalen Kriegen und Konflikten auf die Ausrichtung der MSC nehmen? Welchen Begriff von „Sicherheit“ hat Stoltenberg?

Unsere Projektgruppe MSKv hat 2024 ihr 20-jähriges Bestehen begangen. Seit 2004 arbeiten wir darauf hin, dass bei der MSC die Sicherheitslogik durch eine Friedenslogik abgelöst wird. Wo konnten wir Akzente setzen, wo zum Nachdenken anregen? Was hat die Arbeit unseres kleinen Teams überhaupt bewirkt? Mehr dazu in unserer neuen MSKv-Zeitung.

Matthias Linnemann, Mitglied im Vorstand MSKv

Rund um die Münchner Sicherheitskonferenz 2025

Infos zu Veranstaltungen der Friedensbewegung, den Aktivitäten unseres Vereins auf der MSC 2025 und zu unserer aktuellen Projektzeitung finden Sie unter diesem Link

 


 

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