Neben den regelmäßigen Projektzeitungen und unseren Papieren mit grundlegenden Überlegungen zur Umgestaltung der Münchner Sicherheitskonferenz finden Sie hier auch unsere Denkmails der letzten Zeit.

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07.02.2025: Projektzeitung Nr. 20 zur MSC 2025

Die neue Ausgabe unserer Projektzeitung steht für Sie zur Verfügung. Diese Ausgabe enthält wieder viele interessante und aktuelle Beiträge. Hier ein kleiner Vorgeschmack:

„Liebe Freundinnen und Freunde des Friedens, in einer Zeit rechtsgerichteter Nationalismen und extremer Aufrüstung, um möglichst kriegstüchtig zu werden, macht die Internationale Münchner Friedenskonferenz wieder auf die Fundamente des Friedens aufmerksam. Auch unser Munich Peace Meeting hat zu diesem Thema Vorschläge gemacht (→S.3) und alle Artikel dieser Projektzeitung befassen sich mit der zentralen Frage des Friedens in der gegenwärtig vorherrschenden, von Kriegslogik bestimmten, Politik. Werden da Stimmen wie die von Richard D. Precht und Heribert Prantl noch gehört (→S.1)? Dass Mittelstreckenwaffen wieder in Deutschland stationiert werden, führt ja nicht einmal zu nennenswerten Protesten, und die immer wieder beschworene Staatsräson gegenüber Israel, wird trotz Völkerrechtsbruch und Kriegsverbrechen nicht in Frage gestellt (→S.5). Umso wichtiger erscheint es, die Ziele der Kampagne „Sicherheit neu denken“ – auch auf der MSC (→S.10) – zu unterstützen (→S.6). Immerhin hat die MSC selbst schon erkannt, dass die Doppelstandards des Westens seine Glaubwürdigkeit in Frage stellen, aber angewandt werden sie leider weiterhin (→S.9). Interviews mit dem CEO der MSC, Benedikt Franke, lassen erkennen, dass die transatlantische Orientierung an den USA unter Trump kaum zu einer europäischen Friedensarchitektur führen wird (→S.11). Auch von den Parteien (Wahlprogramme) ist hierzu leider kein nachhaltiger Beitrag zu erwarten. Umso wichtiger ist unser Einsatz für den Frieden!“

Lassen Sie sich diese Ausgabe auf keinen Fall entgehen!

Hier gelangen Sie direkt zur Projektzeitung:

Falls Sie die englische Fassung favorisieren: Projektzeitung 2025_EN

Wir freuen uns auf Ihr Feedback zu den Inhalten.

Denkmail Nr. 45 zur MSC-Schrift „Aber die NATO – 10 populäre Mythen über Putins Krieg gegen die Ukraine“

Liebe Friedensfreundinnen und -freunde,

die Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) veröffentlicht fundierte Publikationen zur Darlegung der militärisch basierten Außen- und Sicherheitspolitik der NATO-Staaten. Konferenzleiter Christoph Heusgen hat uns bei unserem letzten Gespräch auf die jüngste Veröffentlichung „Standard Deviation“ hingewiesen, die sich mit Doppelstandards und Doppelmoral des „Westens“ befasst. Und das für die MSC in erstaunlich kritischer Weise, auch wenn die Verstöße gegen Wertvorstellungen der UN-Charta nicht hinreichend konkret benannt werden.

Ganz anders die Schrift „Aber die NATO – 10 populäre Mythen über Putins Krieg gegen die Ukraine“, sowohl in Aufmachung als auch inhaltlichen Aussagen. Sie soll wohl eine Art Kampfschrift gegen die Mythen und Verschwörungstheorien von Extremisten und Populisten sein, die diese in „den emotional geführten Diskussionen“ vorbringen. Politik und Öffentlichkeit seien „im Umgang mit Krieg noch nicht geübt“, deshalb die Kampagne „Zeitenwende on tour“, zu deren Begleitung diese Schrift verfasst wurde, so die Autoren.

Damit diese Einübung in den Umgang mit Krieg auch möglichst schlagkräftig wirkt, bedient sich die Schrift einer eindeutigen Schwarz-Weiß-Darstellung: Dualistisch wird jeder der 10 Mythen-Behauptungen entgegengestellt, was richtig ist. Dafür genügen jeweils eineinhalb Seiten Aufklärung mit Behauptungen und durchaus auch emotionalen Aussagen, alles mit wenig und fragwürdigem Quellenbezug (z.B. Zeitungsartikel). So einfach ist das scheinbar!

Dass ein Kriegsgeschehen immer äußerst komplexe Hintergründe hat, eine Konfliktgenese, die historisch oftmals noch gar nicht aufgearbeitet ist, und dass ein schablonenhaftes Freund-Feindschema ohne Berücksichtigung vielschichtiger Einflussfaktoren und unterschiedlicher Akteure untauglich ist, erscheint eigentlich trivial. Noch dazu bei einem Konflikt, der mit der Konstellation von atomaren Weltmächten zusammenhängt. Das mittlerweile dominante „Zeitenwende-Narrativ“, von der westlichen Politik und den Medien ständig wiederholt, stellt deshalb keineswegs die unumstößliche Wahrheit dar und kann gleichermaßen als Mythos gewertet werden.

Auf der MSC müsste eine vertiefte Diskussion dieser Zusammenhänge, faktenbasiert und mit rationaler Argumentation und unter Einbeziehung verschiedener Standpunkte geführt werden, um den Mythen jeglicher Provenienz zu begegnen.

Wie sehen Sie das? Halten Sie eine derartige Diskussion für sinnvoll? Wir freuen uns über ihre Meinung!

Mit friedvollen Grüßen
Erwin Schelbert

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