Aktivitäten

20.03.2024: Denkmail Nr. 41

„Wir weigern uns, Feinde zu sein“

Liebe MSKv-Interessierte,

stellen Sie sich vor:
Aus zwei Volksgruppen auf engem Raum, nach über einem Jahrhundert im Feindeskampf um
Land und Anerkennung, durch wachsenden Hass „verbunden“, gehen Frauen und Männer
aufeinander zu, reichen sich die Hände, begraben die Feindschaft, schließen Freundschaft!
In der israelisch-palästinensischen Organisation Combatants for Peace finden Sie diese
Menschen:
Ehemalige IDF-Soldaten zusammen mit palästinensischen Kämpfern – beide Seiten mit Blut an
den Händen – tauschen sich aus über die eigene Geschichte und die ihrer jeweiligen Kultur, die
sie lehrte, die Anderen zu hassen.
Beispielhaft sind hier die Mitbegründer der Combatants for Peace: Rami Elhanan, jüdischer
Israeli, und Bassam Aramin, palästinensischer Kämpfer. Beide haben ihre Töchter durch
Gewalttaten des Gegners verloren: Die 14-jährige Tochter Ramis ist bei einem Selbstmordattentat
der Hamas – ein Vergeltungsakt gegen eine neue Siedlung in Ost-Jerusalem – 1993 mit in den Tod
gerissen worden; Bassams 10-jährige Tochter Abir wurde 1997 auf dem Schulweg von einem
Gummigeschoss der israelischen Grenzpolizei tödlich getroffen.
Was verhalf den beiden Männern, die Richtung zu wechseln, den Weg des Friedens zu finden?
Bassam habe im Gefängnis – wegen Steinewerfens auf israelische Panzer – Zeit gehabt, die
israelische Gesellschaft zu verstehen und dabei erkannt, dass der Schütze selbst „ein Opfer seiner
Erziehung, seiner Gesellschaft, des israelischen Besatzungsregimes“ sei und dass Racheakte
niemals den Schmerz lindern.
Bei Rami, der bei den IDF nur als Tankmechaniker gedient hatte, war durch seine
Grundeinstellung für Menschlichkeit und Gerechtigkeit bereits der Boden bereitet, auf dem durch
Wut und Schmerz eine Energie kraftvollen Widerstands wachsen und gegen den feindseligen
Trend führender politischer Kreise Israels eingesetzt werden konnte. So sieht auch er nicht
Vergeltung, sondern das Gespräch, das Teilen von Angst und Trauer als Weg zum Frieden.
In der Gruppe haben sie gelernt, einander zuzuhören, sich im Anderen zu spiegeln, den Schmerz
des Anderen in sich zu fühlen.
Und sie haben begriffen:
Nur durch ein Offensein für die andere Seite, durch Bereitschaft, den Anderen zu verstehen, ist
der Teufelskreis der Vergeltung zu durchbrechen.
Wie wäre es mit einer Einladung der Combatants for Peace zur Münchner Sicherheitskonferenz?

Mit herzlichem Gruß
Mechthild Schreiber
Mitglied des Vorstands der Projektgruppe
„Münchner Sicherheitskonferenz verändern“ e.V.

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13.04.2024: Mitgliederversammlung MSKverändern

Im EineWeltHaus hat am 13.4.2024 die jährliche Mitgliederversammlung des Vereins stattgefunden.
Dr. Thomas Mohr, Vorsitzender der Projektgruppe, hat die Versammlung geleitet und nach seiner Begrüßung die Schwerpunkte der Veranstaltung herausgestellt:

  • organisatorische Gestaltung des Vereins
  • Festlegung der inhaltlichen Schwerpunkte
  • Gewinnung neuer Mitglieder und Unterstützer
  • Finanzen

Zudem wurde der Vorstand neu gewählt:
Dr. Thomas Mohr ist auch weiterhin Vorsitzender des Vereins. Neu im Vorstand sind
Matthias Linnemann und Katharina Rottmayr.
Mechthild Schreiber wurde zur Ehrenvorsitzenden gewählt.

Anja Ufermann ist aus dem Vereinsvorstand ausgeschieden, bleibt MSKverändern als aktives Vereinsmitglied aber weiterhin erhalten.
Gudrun Haas, langjährige AK-Sprecherin der Projektgruppe, wird sich zum Jahresende aus der aktiven Vereinsarbeit zurückziehen.

Wir wünschen dem neuen Vorstand viel Erfolg bei seiner Arbeit und bedanken uns ganz herzlich bei Anja Ufermann und Gudrun Haas für ihre langjährige leidenschaftliche Mitarbeit.

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12.04.2024: 20 Jahre MSKverändern sind definitiv ein Grund zum Feiern!

Es war eine kleine, aber sehr feine Feier, die am 12. April im EineWeltHaus stattgefunden hat.
Gemeinsam mit

  • Freundinnen und Freunden
  • Wegbegleiterinnen und Wegbegleitern
  • Förderinnen und Förderern

haben wir das 20 jährige Bestehen von MSKverändern gefeiert.

Katharina Rottmayr hat in einem sehr informativen und gleichzeitig unterhaltsamen Vortrag auf die Arbeit der Projektgruppe zurückgeblickt.

Clemens Ronnefeldt (Friedensreferent Internationaler Versöhnungsbund) hat

in seinem spannenden Festvortrag „Friedensfähigkeit statt Kriegsertüchtigung“ die Bedeutung der UN-Charta und des Völkerrechts für die Lösung von Kriegen und Konflikten herausgearbeitet. Auf Basis vorhandener internationaler Regeln und Abkommen müsse Diplomatie stattfinden. Mit immer mehr Waffen seien die Kriege in der Ukraine und in Israel/Palästina nicht lösbar.

Den passenden musikalischen Rahmen hat das „Trio di Legno“ in wundervoller Weise geboten.

Alle Gäste und Aktiven freuen sich bereits auf die 25 Jahr-Feier 2029!

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25.06.2024: Denkmail Nr. 42 – „Krieg beginnt immer in den Köpfen“

Liebe Engagierte,

wenn dieser Satz stimmt, dann ist die rasant zunehmende Militarisierung, wie sie weltweit geschieht, zuletzt auch auf der Münchner Sicherheitskonferenz, gerade nicht der Weg in eine friedliche Zukunft. Nur gemeinsam ausgehandelter Frieden in allen Konflikten kann wirklichen Frieden und damit Sicherheit begründen. Wie findet dieser Pazifismus endlich Eingang in unser Denken?

Ein Gedankenexperiment: Stellen wir uns einfach mal vor, der Gaza-Krieg mit seiner grenzenlosen Zerstörung und dem unerträglichen Verlust zehntausender Menschenleben ist für immer  der letzte Krieg zwischen Israel und Palästinensern!

Mit internationaler Unterstützung lernen beide Völker gemeinsam, den tiefen Hass zu überwinden (in Projekten wie Combatants for Peace, Rabbis for Human Rights, Dialogprojekt Transaidancy), dabei den anderen vor allem in seinem Schmerz als Mensch wahrzunehmen. Die traumatischen Erfahrungen von Shoa und Nakba können eine Brücke füreinander werden.

 „If you feel pain, you are alive. If you feel the pain of the other, you are human.“
(von Osama Ellewat, Combatants for Peace).

Denn – so Jeremy Milgram, Rabbis for Human Rights – „der einzige Weg, Frieden zu sichern, besteht darin, ihn mit anderen zu teilen.“ Vielleicht ist es mittlerweile wirklich ein radikaler Akt, nach dem 7. Oktober als Jude und Palästinenser aufeinander zuzugehen, sich die Hand zu reichen und mit Beginn einer extrem mühsamen Versöhnungsarbeit den Weg in eine friedvolle Zukunft einzuschlagen.

Zugleich müssen Gerechtigkeit, Menschenrechte und Völkerrecht zum Grundprinzip werden: Eine aufgewertete UNO als Schutzorgan der gesamten Menschheit würde für diese Stärke des  Rechts stehen (statt der Gewalt der Stärkeren).

Radikales Denken? Jedenfalls eine herausfordernde, mutige Aufgabe.

Eine Friedensagenda dieser Art bedarf allerdings wohl einer MSC mit neuen Inhalten und anderen Teilnehmenden!

Was meinen Sie?

In Verbundenheit
Christoph Steinbrink
Gastautor für MSKv

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13.11.2023: „Wehrhaft ohne Waffen mit sozialer Verteidigung“ – Ein Thema für die Münchner Sicherheitskonferenz?

Wehrhaft ohne Waffen zu sein, bedeutet für uns, dass unser Umfeld sozial verteidigt werden soll. Soziale Verteidigung soll es den Menschen ermöglichen, sich mit allen Mitteln des gewaltfreien Widerstands gegen Gewalt von innen und außen zur Wehr zu setzen.
Wir wollen zeigen, wie mächtig organisierter, gewaltfreier Widerstand sein kann, und dabei sogar erfolgreicher als militärische Aktionen. Gerade in Zeiten sinnloser Kriege mit Tausenden von Toten, Verletzten, wahnwitzigen Zerstörungen und furchtbarem Leid müsste sich die Sicherheitskonferenz eigentlich mit wirklicher ,,menschlicher Sicherheit“ (human security) und damit mit sozialer Verteidigung befassen.

Die Projektgruppe ,,Münchner Sicherheitskonferenz verändern“ e.V. lädt im Rahmen der Münchner Friedenswochen 2023 zur Diskussion ein:

Wann? Montag, 13. November 2023, 19:0021:00 Uhr
Wo?  Eine-Welt-Haus, Raum 111/112, Schwanthalerstr. 80 (U-Bahnstation Theresienwiese)
Flyer zum Ausdrucken und Weitergeben: Infoblatt 13.11.

Der Eintritt ist frei.

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10.11.2023: 5. Munich Peace Meeting

Auf Anregung der Projektgruppe „Münchner Sicherheitskonferenz verändern“ e.V. und unter Beteiligung des Teams der Münchner Sicherheitskonferenz findet seit 2019 jährlich ein Munich Peace Meeting als nicht-öffentliches Fachgespräch statt.

Das Munich Peace Meeting (MPM) hat sich zu einer wichtigen Veranstaltung entwickelt, auf der
– sich Friedenswissenschaft, Friedensarbeit, Friedensbewegung und MSC vernetzen,
– ein vertiefter Expert/innenaustausch zu Aspekten der Sicherheits- und Friedenspolitik stattfindet,
– konkrete Anregungen für die kommende MSC im Februar jeden Jahres in Bezug auf Themen, Gäste und Formate entstehen können.

Zum fünften Munich Peace Meeting trafen sich am 10.11.2023 in der Katholischen Akademie in München-Schwabing Vertreter/innen der „Friedenscommunity“, der MSC und andere zum Austausch in einem „Raum gemeinsamer Nachdenklichkeit“. Nach dreimaliger Durchführung im Video-Format konnten wir wieder in Präsenz tagen und so den Begegnungsraum offener gestalten. Wir haben dabei an die ursprüngliche Idee eines gemeinsamen spontanen Austauschs von kreativen Einfällen angeknüpft. Das MPM 2023 sollte, unabhängig von der direkten Auswirkung auf die kommende MSC, als gemeinsamer Raum des Nach- und Vordenkens von Expert/innen mit unterschiedlichen Positionen einen Wert in sich haben und einen kleinen Beitrag zu innergesellschaftlicher Vertrauensbildung leisten. Nachmittags wurden in Kleingruppen Impulse für die nächste MSC entwickelt.

Moderation:
Dipl.-Psych., Dipl.-Theol. Martin Pröstler, Psycholog. Psychotherapeut, Gruppenanalytiker, OrgWerk, München Dr., Dipl.-Psych. Vera Kattermann, Psycholog. Psychotherapeutin, Gruppenanalytikerin, Berlin

Das Munich Peace Meeting 2023 wurde gefördert von:
Kulturreferat – Landeshauptstadt München
Köhler-Stiftung
Katholischer Fonds
Die MSC hat für Raum und Catering gesorgt.

Ein Kurzbericht zum Munich Peace Meeting 2023 von Anja Ufermann findet sich hier:
Projektzeitung Nr.19 – Seite 2 unten

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10.03.2022: Erstes Treffen von MSKv mit Botschafter Heusgen

Nach dem Ausscheiden von Botschafter Wolfgang Ischinger hatte MSKv am 10.03.2022 die Möglichkeit, Botschafter Christoph Heusgen gleich bei einem seiner ersten München-Aufenthalte in seiner neuen Funktion als Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) zu treffen. Ein kurzer Bericht von Alessia Neuner über dieses Treffen findet sich in unserer Projektzeitung Nr. 18, Seite 3.

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Münchner Friedenskonferenz

Unsere Projektgruppe arbeitet seit vielen Jahren aktiv im Trägerkreis der Münchner Friedenskonferenz mit. Die Münchner Friedenskonferenz findet seit 2003 jeweils am Wochenende der Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) statt und ist eine Informations- und Bildungsveranstaltung zu friedenspolitischen Themen, die sich als inhaltliche Alternative zur MSC versteht. Ein wesentliches Ziel der Friedenskonferenz ist es, Denkprozesse, die eine Kultur des Friedens beflügeln, anzustoßen.

Die nächste Münchner Friedenskonferenz findet vom 16.-18. Februar 2024 statt.

 

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07.10.2022: 4. Munich Peace Meeting

„Blinde Flecken beleuchten und integrieren – für ein friedliches Miteinander der Menschheit.

Was kann die Münchner Sicherheitskonferenz beitragen?“

Das 4. MPM fand am Freitag, 07.10.2022, 9.15 – 17.00 Uhronline statt.

Auf Initiative der Projektgruppe „Münchner Sicherheitskonferenz verändern“ e.V. kamen wieder namhafte Organisationen und Einzelpersonen der Friedenskompetenz (Friedenswissenschaft, Friedensarbeit, Friedensbewegung) bei einem nicht-öffentlichen Treffen zum thematischen Austausch und gemeinsamen Netzwerken zusammen. Auch die Veranstalter der Münchner Sicherheitskonferenz waren hochrangig vertreten.

Unsere Impulsgebenden waren diesmal:
Dr. Angela Moré, Professorin für Sozialpsychologie Leibniz Universität Hannover
Dr. Boniface Mabanza Bambu, Koordinator Kirchlichen Arbeitsstelle Südliches Afrika in der Werkstatt Ökonomie/Heidelberg
Dr. Wolfgang Kessler, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler und Autor
Victoria Scheyer, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Leibniz Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung
Christoph Bongard, Leiter für “Kommunikation & Politik” Forum Ziviler Friedensdienst
Prof. Dr. Thomas Heberer, Seniorprofessur für Politik und Gesellschaft Chinas
Gbeognin Mickael Houngbedji, Doktorand an der „Bayreuth International Graduate School of African Studies“ der Universität Bayreuth
Dr. Lars Pohlmeier, Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, Ärzte in sozialer Verantwortung (IPPNW)

Moderation:
Martin Pröstler und Katja Hennecke, OrgWerk München

Bericht von Anja Ufermann zum 4. MPM:
Bericht zum MPM 4 

Die Veranstaltung wurde auch in diesem Jahr gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München sowie den Katholischen Fonds.

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16.11.2021: 3. Munich Peace Meeting

Das 3. Munich Peace Meeting – veranstaltet von unserer Projektgruppe MSKv in Kooperation mit der MSC – fand am Dienstag, 16. November 2021 online statt.

Zum Thema „Trust made in Germany – Vertrauensbildung in Zeiten großer Unwägbarkeit“ trafen sich rund vierzig Expert*innen aus Friedenswissenschaft, Friedensarbeit und Friedensbewegung für inhaltlichen Austausch und Empfehlungen an die Münchner Sicherheitskonferenz.

Die Veranstaltung wurde auch in diesem Jahr gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München sowie den Katholischen Fonds.

Wichtige Diskussionspunkte aus den Plenumsgesprächen und den Workshops wurden von Natalia Solodovnikova in  Bildprotokollen festgehalten.

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